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Montag, 2. Juli 2012

7. Etappe Trento - Arco

7. Etappe Trento - Arco
Was war das für eine Nacht? In unserem Hotelzimmer hatte es 28 Grad und keine Lüftung. Bin fast jede Sekunde aufgewacht. Meine Gedanken beflügelten mich trotzdem, der "Hitzeschwäche" zu trotzen. 6:00 Uhr klingelte mein Wecker, und mein Magen knurrte schon wieder. Dann ging es wie immer - Taschen an die Rezeption, Frühstücken, Radschuhe an und ab Richtung Start. Reifen bei Schwalbe oder ROSE aufpumpen und dann wieder zu unserem Startblock und bei den Marshalls einschreiben. Dann noch ein kleiner Ratsch mit den Gleichgesinnten - irgendwie kennt man sich ja nach ein paar Tagen :-)



Und dann heißt es: 10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 - ALLES GUTE UND WIR SEHEN UNS IN ARCOOOO!
Startblock eins startet los - um uns herum herrscht noch ein bisschen Ruhe. Dann Block B & C gleiches Spiel, und dann starten die Motoren der Begleit-Motorräder, und überall um uns herum sind die einklickenden Radschuhe zu hören. Schon geht es los. Anfänglich etwas zögernd, dann immer schneller. Trotz der Neutralisierung auf den ersten Kilometern wird sehr schnell gefahren. Immer wieder kommt der Tross fast zum Stehen. Ich sehe viele Radler mit Defekten an der Strassenseite. Schade, denke ich! Hoffentlich halten Karins TREK und mein Eddy heute wieder. Karin hatte ja in St.Vegil nach 2,7 Kilometern das "vorläufige Aus" mit Ihrem Bike. Dank SCHWALBE und einem "echt großen Leihrad" konnte Sie diese Etappe dann noch finishen. Soviel hierzu: wenn man sonst keinen fahrbaren Untersatz hat, wir die richtige Rahmengröße völlig überbewertet. Karins einzige Sorge in dem Moment war, dass Sie diesen Renntag nicht fahren kann ;-) Heute sollte aber alles funktionieren!



Na ja, der Rest ist eigentlich schnell erzählt. Erst Monte Bondone in einer Affenhitze. Zog sich wie Kaugummi, dann schnelle Abfahrt mit einem Gezappel bis zum Letzten der letzten Anstiege über den Monte Baldo bei Kilometer 84! Ich wollte gerade noch vor Freude schreien, lag nicht vor mir ein Teppich aus grünen Glasscherben. Klaro bin ich durchgefahren und dann Karin auch. Die Abfahrt, es fehlten ja noch 18 Kilometer bis ins Ziel, beschäftigte ich mich nur mit den Gedanken, ob der Pannenschutz meines Contis hier halten würde. Anhalten und Reifen checken? Irgendwie schwimmt mein Bike hinten. Oh je, es wird doch nicht platt sein? Schleichender Platten? Letzte Abfahrt und dann noch??? Ich fragte kurz Karin, ob Ihr Bike OK sei? JA und Juhu war zu hören. Weiter ging es, immer weiter. Der Tenno-See verlockte mir einen kurzen Schrei aus meinen angestrengten Lungenflügeln. Ein paar Kilometer weiter war er zu sehen - der Gardasee - ein noch lauterer Schrei kam mir über die Lippen. Einige Mountainbiker, die sich wohl auch über diesen Anblick erfreuten, wurden in einem Affenzahn überholt. Mein Gedanke war nur noch heil ankommen! Das Rad schwamm hinten wieder etwas... COOONNNTTIIIIIIII bitte halte durch! Vor einigen Tagen am SCHWALBE Stand sagte uns ein Mitarbeiter, dass wir eigentlich die falschen Reifen fahren... War es wirklich so? Hält das Teil noch???



Olivenhaine, Serpentinen, einige Radler, gerade Strecke, Kurve, tiefes Loch, das mit einem lauten Patsch meiner Carbonfelgen überquert wurde. Nein, ich ärgerte mich jetzt schon fast, dass ich noch dieses Loch traf. Immer noch nicht unten - es dürften noch 5 Kilometer sein. Wird es die Zeitnahme wieder an der gleichen Stelle wie beim letzten Mal geben?
Meine Gedanken sind schon weiter - wie wird es bei der Zieleinfahrt sein, wird der Sprecher sagen "auch die beiden sind im Ziel", Startnummer weg und fertig?
So oder ähnlich: Der Reifen hielt, ein lautes Schreien nach der Überquerung der Zeitmessmatte. Zieleinfahrt,  mit Karin Hand in Hand, Zwei Fotografen, einer links der Andere rechts, und dann die Ansage: "Karin und Klaus Gruber vom TEAM sportagentur sind angekommen, Gratulation euch beiden! Freut mich, dass Ihr es wahr gemacht habt, nachdem Ihr uns über Facebook angekündigt hattet, wieder mitzufahren. Und, nächstes Jahr wieder?" Karin ja und ich nein :-)
Schau ma mal!

Auf alle Fälle Danke an alle, die diesen Event organisiert und daran mitgewirkt haben, und ein großes Danke an meine Karin, dass Sie diese Erlebnisse live und in Farbe mit mir geteilt hat!
Klaus

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